YouTube-Selbstzertifizierung, Details wiederverwenden & „Mag ich nicht“

YouTube-Selbstzertifizierung, Details wiederverwenden & „Mag ich nicht“

YouTube hat mit dem neuen Creator Studio schon vor einer Weile vieles verändert, aber natürlich wird weiter an neuen Features und Verbesserungen gearbeitet. So gibt es nun z.B. die YouTube-Selbstzertifizierung und die Möglichkeit „Details wiederverwenden“ während des Video-Uploads. Auch eine Änderung direkt bei der Videoanzeige gibt es.

Was es mit YouTube-Selbstzertifizierung genau auf sich hat, warum man hier Einstellungen vornehmen muss und was das eigentlich soll, erfahrt ihr im Folgenden. Zudem stelle ich die nützliche Funktion Details wiederverwenden vor und gehe darauf ein, warum ich das für eine gute Neuerung halte.

Ebenso gehe ich auf die Änderung ein, dass die „Mag ich nicht“ Daumen-Anzahl nicht mehr angezeigt wird.

Ich freue mich über eure Erfahrungen mit und eure Meinung zu diesen neuen YouTube Features.

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YouTube-Selbstzertifizierung

Eine interessante Neuerung ist die YouTube-Selbstzertifizierung, die seit kurzem verfügbar ist und schrittweise eingeführt wird.

Nicht jeder hat darauf wohl schon Zugriff, aber wenn, dann erscheint diese als neuer Schritt während des Uploads eines Videos unter „Werbeeignung“.

YouTube Selbstzertifizierung

Dieser neue Schritt beim Upload eines Videos muss vom Uploader absolviert werden. Dabei kann man aus insgesamt 11 Kategorie jeweils 3 Stufen auswählen, wenn man das möchte.

Hier ein Beispiel für „Inhalte für Erwachsene“:

Youtube Selbstzertifizierung Beispiel

Je nach Kategorie ist beim ersten und zweiten Punkt Werbung kein Problem. Ist allerdings der dritte Punkt ausgewählt, dann werden die Werbeanzeigen eingeschränkt.

Man kann natürlich auch nichts auswählen und die Einstufung dann absenden. Das ist z.B. bei meinen Brettspiel-Videos der Fall, wo keine der problematischen Kategorien zutrifft.

Was bringt die YouTube-Selbstzertifizierung?

Doch wenn man einfach angeben kann, dass das Video keine problematischen Inhalte enthält, wieso dann nicht einfach bei jedem neuen Video sofort auf „Einstufung senden“ klicken.

YouTube gibt an, dass man gewissenhaft sein soll, da trotz dieser „Selbstauskunft“ im Hintergrund natürlich weiter die Videos geprüft werden. Falsche Angaben über den Inhalt können also zu Problemen führen.

Das bringt uns zu der Frage, warum YouTube überhaupt diese Möglichkeit nun anbietet und nicht nur selbst die Inhalte prüft. Entweder möchte man den eigenen Prüf-Algorithmus weiter verbessern, indem man reale Angaben der YouTube-Creator dagegenstellt.

Oder man möchte die Ehrlichkeit der YouTuberInnen prüfen und damit feststellen, was zuverlässige Creator sind und was nicht. Dazu passt die Aussage seitens YouTube auf dieser Seite.

„Wenn es dir regelmäßig gelingt, deine Videos korrekt einzustufen, können wir zukünftig deinen Angaben mehr vertrauen als unseren automatisierten Systemen.“

Beides ist denkbar. Am Ende wird es aber wohl vor allem darauf hinauslaufen, dass Werbekunden eher dort Werbung schalten wollen, wo es keine problematischen Inhalte gibt. Und genau dazu soll diese Funktion dann sicher beitragen.

Genauigkeit deiner Einstufungen

Du kannst übrigens überprüfen, wie gut deine Einschätzungen mit den Bewertungen von YouTube übereinstimmen.

Dazu gehst du im YouTube Creator Studio einfach auf diese Seite und bekommst einen Vergleich zwischen deiner Einschätzung und der von YouTube für jedes eigene Video.

Im folgendem Screenshot sieht man erstmal nur 2 Videos, weil die Funktion sehr neu ist. Bisher stimmen diese aber überein. Ist das der Fall, dann stützt sich YouTube laut eigener Angaben auf die Einschätzungen des Creators, was passende Werbeanzeigen angeht.

Ist das allerdings nicht der Fall, wird YouTube bei der Werbeschaltung vorsichtiger werden. Auch wenn man es so nicht sagt, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass bei stärkeren Abweichungen weniger Werbung geschaltet wird, was sich negativ auf die Einnahmen auswirkt.

YouTube-Selbstzertifizierung - Bewertung

Deshalb sollte man diese Selbstzertifizierung auch korrekt vornehmen und wenn problematische Inhalte vorhanden sind, die auch kennzeichnen.

„Details wiederverwenden“ Funktion

Eine weitere spannende neue YouTube-Funktion findet sich ebenfalls im Upload-Dialog. Wenn man ein neues Video hochlädt, kann man nun auch auf viele Details anderer Videos zurückgreifen und diese wiederverwenden. Man muss also nicht bei jedem Video alles neu eingeben und auswählen.

Das betrifft vor allem Text, aber auch Playlists, Tags, Sprache und Kategorie.

Um diese Funktion zu nutzen, klickt man in Schritt 1 des Uploads „Details“ auf den Reiter „Details wiederverwenden“. Dann erscheint eine Liste mit Videos, die man hochgeladen hat.

Hier wählt man eines der Videos aus und dann erscheint die folgende Checkliste:

YouTube Details wiederverwenden Funktion

Hier kann man auch nur einzelne Details auswählen, die dann in das neue Video übernommen werden. Mit der Zeit kann sich natürlich ändern, was alles übernommen werden kann.

Was bringt das?

Zwingend vermisst habe ich die Funktion zwar nicht, aber ich finde sie ganz nützlich. Gerade bei vielen ähnlichen Videos vereinfacht es den Upload, so dass man nicht alles neu schreiben und alle Optionen neu auswählen muss.

So verwende ich bei meinen Unboxing-Videos sowieso immer recht ähnliche Titel, Texte und Tags. Hier brauche ich dann eigentlich nur noch Details (wie den Namen des Spiels) austauschen und schon bin ich fertig.

Insgesamt ist die „Details wiederverwenden“ Funktion also recht nützlich, es hängt aber auch von der Art der eigenen Videos ab. Streamer, die dutzende Folgen eines Let’s Plays hochladen, freuen sich sicher darüber.

„Mag ich nicht“ Bewertungen ausgeblendet

Eine recht große Neuerung direkt bei der Videowiedergabe gibt es bei den „Mag ich nicht“ Bewertungen. Zuschauer können einem Video einen Daumen hoch und einen Daumen runter geben.

Letzteres ist die „Mag ich nicht“ Bewertung und bisher wurde diese Zahl genauso angezeigt, wie die „Mag ich“ Bewertungen. Nun aber wird zumindest die Gesamtzahl der Daumen runter nicht mehr angezeigt. Man sieht nur noch die Zahl der Daumen nach oben.

Als Grund für die Änderung gibt YouTube an, dass in der Vergangenheit viele Spam-Angriffe und gezielte negativen Bewertungen eines Videos vorgenommen sind. Das ist nicht überraschend, nutzen Trolle doch jede Möglichkeit Ärger zu machen.

Deshalb hat man einfach mal getestet, wie viele negative Bewertungen eines Videos vorgenommen werden, wenn deren Gesamtzahl nicht unter dem Video angezeigt wird.

YouTube Mag ich nicht Daumen

Und da zeigte sich, dass deutlich weniger „Mag ich nicht“ Bewertungen eingegangen sind. Anscheinend ist es für die Hater und Trolle dann nicht mehr lohnend, da man deren Masse nicht sieht.

Als Creator sieht man die Gesamtzahl der negativen Bewertungen allerdings weiterhin im YouTube Studio bei jedem Video.

Ich fand es eigentlich immer ganz interessant die positiven und negativen Stimmen zu sehen, kann aber nachvollziehen, dass das leider häufig mißbraucht wurde. Auf diese Weise bekommt man als Creator zwar immer noch Feedback, aber zumindest lohnt es sich für Spammer nun deutlich weniger, da ihnen keine Plattform mehr geboten wird.

Was haltet ihr von der YouTube-Selbstzertifizierung, der „Details wiederverwenden“ Funktion und der „Mag ich nicht“ Änderung?

Ich freue mich über eure Meinung zu diesen 3 neuen Funktionen btw. Änderungen. Hinterlasst gern einen Kommentar.

2 Gedanken zu „YouTube-Selbstzertifizierung, Details wiederverwenden & „Mag ich nicht““

  1. Hallo. Als ich zum ersten Mal hörte, dass die Dislikes abgeschafft werden dachte ich zunächst: Schade.. ich selbst habe immer nur sehr wenige Dislikes auf meine Videos erhalten (abgesehen von meinen Scamaufdeckervideos zu Skyway oder Recyclix, wo die ganzen Scamdodln sich natürlich mit Daumen runter lustiggespammt haben). Aber irgendwie konnte man da ja doch auf einen Blick erkennen, wie man mit seinen Videos gerade so ankommt. Jetzt im nachhinein glaube ich aber, dass die Entscheidung von YouTube tatsächlich richtig war – und du hast es ja auch schon im Artikel geschrieben: Dislikes sind kein lohnendes Mittel mehr, um seine Abneigung gegen ein Video bzw dessen Inhalt zu zeigen. Um das zu zeigen, muss man nun eben tatsächlich argumentieren können – in einem Kommentar. Und „argumentieren“… tja.. das kriegen Trolle nur gaaaanz schwer hin und es kostet Arbeit..deshalb: Grundsätzlich richtig von YouTube und es macht die Plattform ein klein wenig friedlicher.

    1. Argumente haben diese Trolle ja sowieso nicht. Mal schauen, wie viele dann ihre Hate-Kommentare hinterlassen, aber die kann man ja wenigstens löschen. 🙂

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